Die Geschichte des Spielmannszuges

Zwei Jahre nach der Gründung der Jungschützenabteilung kam in der Führung der Wunsch zur einer Neugründung eines Jugendspielmannszuges auf und so wurde im Sommer 1977 kräftig die Werbetrommel gerührt. Die Resonanz war gut und so fand am 15. September, desselben Jahres, die Gründungsversammlung statt an der die Eltern der zukünftigen Spielleute, der Jungschützenvorstand, der geschäftsführende Vorstand der Schützenbruderschaft und Herr Ahmann, Leiter des Spiel- und Fanfarenzuges Elsen teilnahmen.

Nur einen Monat später, am 11. Oktober, fanden sich 47 Spielleute, davon 14 Trommler und 33 Flötenspieler(innen), zum ersten Probenabend in den Räumlichkeiten der Halle zusammen. Unter der Anleitung von Peter Ahmann (Flötenausbildung) und Adolf Behler (Trommelausbildung) waren die ersten Flötentöne und Trommelschläge des neuen Spielmannszuges zu hören. Zu beginn wurde  immer zweimal wöchentlich, donnerstags und sonntags, geprobt. Die Kosten für die Instrumente, ca. 2.300 DM, wurden damals zu je einem Drittel von den Jungschützen, der Schützenbruderschaft und den Eltern übernommen. Ab April 1978 übernahmen Anton Wessel (Trommelausbildung) und Ernst Meyer (Flötenausbildung) die Ausbildung und studierten mit uns neue Märsche ein. Den ersten Tambourstab stiftete uns Alfons Reiher, zur der Zeit Tambourmajor in Kirchborchen.

Die erste Uniform wurde im Frühjahr 1978 angeschafft. Aufgrund der knappen Kassenlage wurde zunächst in rote Halstücher investiert. Dazu wurde ein weißes Hemd, eine schwarze Hose und schwarze Schuhe getragen. So eingekleidet bestritten wir unsere ersten öffentlichen Auftritte beim Osterball und am Schützenfestsonntag. Als Lohn wurde beim Schützenfrühstück eine Sammlung zur Finanzierung der ersten Lyra durchgeführt, Schützenbruder Hans Habig finanzierte die Zweite. Westen und Schiffchen wurden im Jahr 1979 angeschafft. Die neue Uniform führten wir zu Auftritten beim Dämmerschoppen, zum Sommerfest des Kindergartens und beim Pfarrfamilienfest aus. Ab 1982 gehörte auch die Uniformjacke zur Uniform des Spielmannszuges dazu und so ist es noch heute.

Im Jahr 1980 führte der Spielmannszug erstmals den zweiten Zug und ab 1982 den ersten Zug an den Alfener Schützenfesttagen an. Dazu gehörten auch das Spielen des Zapfenstreiches und das traditionelle Wecken am Schützenfestmontag. Nun wurde es Zeit den Vorstand auf breitere Füße zu stellen. Neben dem Tambourmajor und Geschäftsführer wurden die Positionen des ersten Vorsitzenden und des Schriftführers geschaffen. Bekleidet wurden diese Ämter von Günter Kloppenburg (erste Vorsitzender) und Hubert Halsband (Schriftführer). 1987 bekam der Spielmannszug mit Werner Thiele seinen eigenen Betreuer. Er trug mit seinem Auto maßgeblich zur Mobilität des Vereines bei. So spielte nun auch auf anderen Schützen- und Musikerfesten in den Orten rund um Alfen herum und nahmen an den Umzügen teil.

Bis ins Jahr 1992 verfügte der Spielmannszug weder über eine große Trommel, im Volksmund auch Pauke genannt, noch über die dazu gehörenden Becken. Dieses sollte sich beim Schützenfrühstück in Wewer ändern. Dank großzügigen Spenden seitens der Weweraner war die Finanzierung beider Instrumente gesichert. Die Ausbildung unserer Spielleute wurde jeher ehrenamtlich geleistet. Zu Beginn noch mit Unterstützung von außerhalb, später dann durch die eigenen Spielleute. Ergänzend zu dieser Ausbildung nimmt der Spielmannszug, seit 1999, erfolgreich an der D-Ausbildung beim Volksmusikerbund NRW teil.

In nun mehr als 40 Jahren Vereinsgeschichte blickt der Spielmannszug nur auf drei Tambourmajore zurück. Zu Beginn übernahm Karl-Heinz Hüster die musikalische Führung des Vereins. Als ehemaliges Mitglied des 50er Jahre Spielmannszuges brachte er die nötige Erfahrung mit. Er übergab 1992 den Tambourstab an Markus Hüster, der diese Position für gut 25 Jahre innehatte. Seit 2016 bekleidet Martin Schumacher die Position des Tambourmajors.

Heute ist der Spielmannszug auf vielfältige Weise Präsent. Traditionell nimmt er seit vielen Jahren an den Schützenfestumzügen in Wewer, Kirchborchen, Nordborchen und Etteln teil. Auch an dem einen oder anderen Kreisschützenfest durften wir in den letzten Jahren teilnehmen. Bei den Alfener Veranstaltungen, wie dem Aufstellen des Vereinsbaumes oder am Tag der Musik sind wir immer gerne dabei. Wir sind aber nicht nur musikalisch unterwegs. So richten wir schon seit vielen Jahren, im Wechsel mit den Jungschützen, das Alfener Osterfeuer aus, oder richtet, zusammen mit der Tischtennisabteilung des Sportvereins, den Tannenbaumverkauf aus.

Christian Drüke

Stand 2020